Sally Nyolo |
| |
In ihren ersten Lebensjahren in Kamerun war Sally Nyolo noch umgeben von den Klängen und Tönen des afrikanischen Urwaldes und dem Geschnatter der Dorfältesten. Halb Kriegerin, halb Spionin lernte sie In ihrer Jugend in Paris die Gesetze des Großstadt-Dschungels kennen. Somit war sie bestens vorbereitet ihre Stimme zu erheben und sich Gehör zu verschaffen. Ihr erstes Album, Tribu, veröffentlicht 1996 und gesungen in ihrer Muttersprache Eton, erhielt den 'Prix Découverte' von Radio France Internationale. Es folgte eine große Tournee rund um die Welt, diesmal unter eigenem Namen. Im Frühjahr 1998 erscheint nun das neue Album Multiculti - in Deutschland bei Tropical Music, wo schon andere große Sängerinnen wie Mercedes Sosa, Cesaria Evora und Chavela Vargas ein sehr gutes Zuhause gefunden haben. Die pulsierenden Gesänge bringen einen außer Atem, aber nie aus dem Rhythmus. Es ist der Rhythmus eines ausgelassenen und bizarren Afrikas, der von den feucht-dampfenden Wäldern und staubig-flirrenden Savannen als Echo bis in die Metropolen Europas zurückgeworfen wird. Multiculti ist ein Album, das sich klar zu seiner Herkunft bekennt, im Windkanal geformt und doch nah an der Erde, betont akustisch ohne elektronische Geschmacksverstärker, aber mit einer fast unglaublichen Gesangsarchitektur. Das erste Stück des Albums, Djini Djome, erschien bereits auf einer RealWorld-Compilation. Alle anderen Stücke entstanden in Paris und Brüssel Ende 1997 und tragen den selben vibrierenden und treibenden Geist wie das Eingangsstück. Die ?Nyolo? und ihrer Gehilfinnen springen und huschen voller Lebensfreude und Schalk um den imaginären Dorfplatz. Ihre Stimmen kreuzen sich und gebären etwas Neues, eben Multiculti, einen Titel mit Programm und gleichzeitig eine fast kulinarische Ode an die kulturelle Vielfalt. | ||